Long Covid: Forschende mit überraschender These zur Ursache
Frankfurter Rundschau
Bei der Ursachenforschung von Long Covid könnte Forschenden ein Durchbruch gelungen sein. In einer Corona-Studie äußern sie einen konkreten Verdacht.
Badalona – Zu den Ursachen von Long Covid war lange nur wenig bekannt. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) handelt es sich dabei um „längerfristige, gesundheitliche Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion“. Dabei handelt es sich nicht nur um körperliche, sondern auch um psychische Beeinträchtigungen der Gesundheit. Die Long-Covid-Symptome sind vielfältig* und umfassen beispielsweise Herzprobleme, Atemnot und Angstzustände oder Depression.
Doch warum haben einige nach ihrer Corona-Infektion* noch Wochen und teilweise sogar Monate mit den Folgen zu kämpfen? Der Ursache von Long Covid sind nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Spanien auf der Spur. Was sie herausgefunden haben und sind ihre Ergebnisse einzuordnen?
Die Untersuchung der Forschenden am Universitätskrankenhaus Germans Trias i Pujol in Badalona ist bisher noch nicht publiziert oder von Fachleuten begutachtet worden. Die Studie wird auf dem europäischen Kongress für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten im April erstmals vollständig der Fachöffentlichkeit präsentieren. Doch schon jetzt schlagen die ersten Ergebnisse hohe Wellen.
Die Forschenden gehen davon aus, dass zwischen zehn und fünfzehn Prozent der Infizierten später auch Symptome von Long Covid entwickeln. In ihrer Untersuchung gingen sie der Frage nach, ob Long Covid mit dem Vagusnerv in Verbindung steht. Doch was ist der Vagusnerv?
Dieser besondere Nerv zieht seine Bahn vom Gehirn aus in den Bauchraum, dabei reicht er auch bis in Herz, Lungen, Darm und Muskeln. Er kontrolliert wichtige Funktionen wie Herzschlag, Atmung, Sprache und Verdauung. Der Vagusnerv wird bei der Behandlung vieler Krankheiten, wie beispielsweise Migräne,* berücksichtigt.