London wird Boris Beckers Schicksalsort
n-tv
In London wird Boris Becker zur Legende: Drei Mal gewinnt er auf dem Rasen von Wimbledon das wichtigste Tennisturnier der Welt. Fast vier Jahrzehnte nach dem ersten Triumph erlebt er nun seine schlimmste Niederlage. Das Urteil eines Gerichts in der britischen Hauptstadt: Becker muss ins Gefängnis.
Es ist ein schlimmer Schlag für einen der beliebtesten deutschen Sportler: Boris Becker muss ins Gefängnis. Zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt die Londoner Richterin Deborah Taylor die Tennis-Legende. Mit 54 Jahren ist der Ausnahmeathlet, der einst aus dem Nichts in den Tennis-Himmel stürmte, nun ganz am Boden angekommen. Mit starrem Blick steht Becker nach der Verkündung auf, greift eine gepackte Tasche und wird dann von einer Justizmitarbeiterin durch eine Seitentür aus dem Saal geleitet. Er kommt direkt in Gewahrsam. Sohn Noah schaut erschrocken zu.
Für Becker ist London endgültig zum Schicksalsort geworden: Seine größten Siege hat er in der britischen Hauptstadt gefeiert, drei Mal das wichtigste Tennisturnier der Welt gewonnen. Auf dem "heiligen Rasen" von Wimbledon wurde einst aus dem 17-jährigen Leimener ein Weltstar. Die Tennis-Welt lag Becker zu Füßen, als er auf dem Centre Court Erfolge feierte, und applaudierte auch, wenn es nicht ganz reichte.
Längst lebt Becker an der Themse. Nun ist die Stadt untrennbar mit seiner größten Niederlage verbunden. Mindestens 15 Monate muss er in Haft bleiben, bevor er den Rest der Strafe auf Bewährung in Freiheit verbringen darf.