
London will Migranten auf Lastkahn unterbringen
n-tv
Der britische Premierminister Rishi Sunak beklagt die hohen Kosten für die Unterbringung von Migranten in Hotels. Medien zufolge plant die konservative Regierung deshalb etwa 500 Migranten auf einem Lastkahn einzuquartieren. Die schwimmende Behausung soll als günstige Alternative herhalten.
Die britische Regierung will Migranten übergangsweise in einer schwimmenden Behausung unterbringen und hat dafür trotz Kritik aus den eigenen Reihen ein erstes Schiff organisiert. Das Innenministerium bestätigte, in der Grafschaft Dorset den Lastkahn "Bibby Stockholm" geleast zu haben, auf dem etwa 500 Menschen untergebracht werden sollen. Zuvor hatten verschiedene Medien über die Pläne berichtet.
Lokale konservative Abgeordnete hatten diese scharf kritisiert und sogar Klagen angedroht. Die Unterbringung auf Lastkähnen ist Teil des Plans, unerwünscht in Großbritannien ankommende Migrantinnen und Migranten zunächst in speziell für sie vorgesehene Unterkünften zu internieren und sie dann entweder in ihre Herkunftsländer oder nach Ruanda auszuweisen. Mit dem ostafrikanischen Land hat London ein entsprechendes Abkommen. Aufgrund von Klagen und ausstehenden Prüfungen ist bislang jedoch keine einzige Person ausgeflogen worden.
Man müsse alternative Unterkünfte wie Kähne und Fähren nutzen, um das Geld britischer Steuerzahler zu sparen und zu verhindern, dass "Großbritannien zum Magneten für Asyl-Shopper in Europa" werde, sagte der Staatssekretär für Migration, Robert Jenrick. Premierminister Rishi Sunak beklagte am Mittwoch die hohen staatlichen Kosten für Hotels, in denen derzeit Tausende Migranten untergebracht sind. Die schwimmende Unterkunft soll eine günstigere Alternative darstellen - die tatsächlichen Kosten für die Anmietung des Schiffes wurden jedoch zunächst nicht öffentlich gemacht.