
London will Asylsuchende in Militärbasen unterbringen
n-tv
Militärbasen und Schiffe statt Hotels, so sieht der Plan der britischen Regierung für die Unterbringung Asylsuchender aus. Es sollen dennoch alle wesentlichen Lebensbedürfnisse erfüllt werden. Ziel ist es, Kosten zu sparen und den Tourismus zu beleben.
Um Kosten zu senken, will Großbritannien künftig Tausende Asylsuchende auf Militärbasen einquartieren, und prüft auch Schiffe als Unterkunftsmöglichkeiten. Die Unterbringung von Migrantinnen und Migranten in Hotels habe zu einem Rückgang des Tourismus, abgesagten Hochzeiten und anderen Verlusten geführt, sagte der zuständige Staatssekretär Robert Jenrick im Parlament. Die neuen Unterkünfte sollten "die wesentlichen Lebensbedürfnisse erfüllen und nicht mehr", betonte Jenrick.
Die konservative Regierung will mit aller Macht gegen unerwünschte Migranten vorgehen. Ein umstrittenes Gesetz sieht vor, alle Menschen, die irregulär einreisen, wochenlang zu internieren und dann nach Ruanda oder andere Länder abzuschieben. Das Recht auf einen Asylantrag soll ihnen verwehrt werden. Ausnahmen für Kinder lehnt Premierminister Rishi Sunak ab.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und die Menschenrechtsbeauftragte des Europarats haben das Vorhaben scharf kritisiert. Kritiker werfen den Tories vor, das Problem aufzubauschen und mit demonstrativ hartem Vorgehen Wähler zurückgewinnen zu wollen.
