London sanktioniert Leiter von Nawalnys Gefängnis
n-tv
Großbritannien belegt den Leiter des Straflagers, in dem Nawalny gestorben ist, und weitere Offiziere mit einem Einreiseverbot. Ihr Besitz im Land wird eingefroren. Russlands Aggression soll zudem beim anstehenden G20-Treffen zur Sprache kommen.
Großbritannien verhängt Sanktionen gegen den Chef des russischen Straflagers IK-3, in dem der Kremlkritiker Alexej Nawalny gestorben war. Der Leiter des "Polarwolf" genannten Lagers jenseits des Polarkreises, Wadim Kalinin, und fünf weitere Offiziere dürfen nicht mehr ins Vereinigte Königreich einreisen. Etwaiger Besitz in Großbritannien wird eingefroren, wie das Außenministerium in London mitteilte.
"Die Verantwortlichen für Nawalnys brutale Behandlung sollten sich keine Illusionen machen: Wir werden sie zur Rechenschaft ziehen", sagte der britische Außenminister David Cameron. Die Behörde betonte, Nawalny sei in dem Lager "eingesperrt und getötet" worden. Kalinin habe das "brutale" Gefangenenlager geleitet, in dem Nawalny bis zu zwei Wochen am Stück in Einzelhaft festgehalten worden sei. Der Zustand des Oppositionspolitikers habe sich während seiner dreijährigen Haft stetig verschlechtert.
Nawalny habe darunter gelitten, dass ihm medizinische Behandlung verweigert worden sei. Er sei zudem bei Temperaturen von minus 32 Grad Celsius zum Hofgang gezwungen worden. Großbritannien forderte Russland auf, Nawalnys Leiche umgehend an seine Angehörigen zu überstellen. Cameron kündigte an, er werde beim anstehenden G20-Außenministertreffen in Brasilien den russischen Außenminister Sergej Lawrow direkt auf die Aggression Russlands und ihre globalen Auswirkungen ansprechen.