
London: Russische Nationalgarde wird "signifikant" stärker
n-tv
Bereits seit Sommer 2023 ist die russische Nationalgarde mit schwerem Kampfgerät ausgestattet. Auch personell wächst die Truppe rasant: Neben Einheiten der Privatarmee Wagner werde sie seit Jahresbeginn auch von einem Bataillon aus dem ostukrainischen Donezk unterstützt, heißt es aus London.
Die russische Nationalgarde (Rosgwardija) profitiert nach britischer Einschätzung personell und materiell von Veränderungen durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seit Anfang Januar sei ihr auch das "Wostok"-Bataillon der sogenannten Volksrepublik Donezk unterstellt, teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.
Zudem solle die auf Drohneneinsätze spezialisierte "Kaskad"-Gruppe - ebenfalls aus Donezk - aufgelöst und teilweise in Rosgwardija eingegliedert werden. Seit Oktober 2023 seien außerdem Einheiten der Privatarmee Wagner in die russische Nationalgarde integriert worden, schrieb London weiter. Auch tschetschenische Einheiten sind als Teil der russischen Nationalgarde in dem Krieg gegen die Ukraine aktiv. "Neue Fähigkeiten sowie die Zuführung von erfahrenen Veteranen aus anderen Gruppen werden wahrscheinlich einen signifikanten Anstieg der Kampfwirksamkeit darstellen", heißt es in dem jüngsten Bericht aus London.
Die russische Nationalgarde wird seit ihrer Gründung von Viktor Solotow geführt, einem Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin, und ist dem Präsidenten direkt unterstellt. Nach der Meuterei der Wagner-Gruppe im vergangenen Sommer hatte Solotow Panzer und schwere Waffen mit großer Reichweite gefordert. Putin hatte daraufhin ein Gesetz unterzeichnet, dass die Truppe mit schwerem Kampfgerät ausstattet. Damals analysierte das britische Verteidigungsministerium, dass die russische Führung zunehmend auf die Nationalgarde setzt, um ihre Macht abzusichern.