Lockt Katar Homosexuelle mit Grindr-Profilen in die Falle?
n-tv
Manuel Guerrero lebt in Katar, ist britischer und mexikanischer Staatsbürger und schwul. Letzteres macht ihn offenbar zum Ziel einer Aktion der katarischen Sicherheitsbehörden. Anfang Juni beginnt ein Prozess gegen ihn, allerdings nicht wegen der im Land verbotenen Homosexualität, sondern wegen angeblicher Drogenvergehen.
Die künstliche Insel "The Perl" ist eine der exklusivsten Wohngegenden in Doha, der Hauptstadt von Katar. Die Tourismusbehörde beschreibt das rund 14 Quadratkilometer große Areal als einen Ort, an dem "Luxus, Entspannung und eine prosperierende Gemeinschaft friedlich Hand in Hand gehen." Für Manuel Guerrero wurde dieser Ort zur Hölle.
Am Abend des 4. Februars kommt es zum Treffen mit einem Mann, der sich auf der LGBTQ-Dating-Plattform Grindr "Gio" nennt. Laut seines Profils mag er Karaoke, Fußball und hat eine Katze. Als Interessen gibt er unter anderem Karaoke, Fußball und Netflix an.
Guerrero, der die britische und mexikanische Staatsbürgerschaft hat, will diesen Mann kennenlernen, lädt ihn zu sich in die Wohnung auf "The Perl" ein. Was dann passiert, beschreibt sein Bruder Enrique Guerrero ntv.de so: "Manuel ging in die Lobby und als er unten war, wurde er sofort in Handschellen gelegt und festgenommen. Das war willkürlich, sogar nach katarischem Standard."