Lockerungen gefährden Ausstieg aus der Sucht
ZDF
Die Folgen vom neuen Glücksspielstaatsvertrag werden langsam spürbar. Experten befürchten, dass sich die Situation für Spielsüchtige verschärft.
Seit Juli 2021 ist ein neuer Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. An vielen Stellen sind die Regelungen jetzt weniger strikt als zuvor. Doch während viele Menschen in Deutschland die Lockerung der Corona-Maßnahmen begrüßen, schlagen Glücksspielforscher Alarm.
Die wichtigsten Änderungen im Glücksspielstaatsvertrag:
Suchtexperten wie Dr. Tobias Hayer von der Uni Bremen befürchten, dass geöffnete Spielstätten die Situation für spielsüchtige Menschen wieder verschlechtern könnten.:
Während eine kleine Minderheit der Zocker ins Internet ausgewichen sei, hätten einige Betroffene diese Verringerung der Spielanreize "als einmalige Chance für den Ausstieg aus der Welt des Glücksspiels begriffen", so Hayer.
Wo kein Angebot, da auch weniger Nachfrage, stimmt Ilona Füchtenschnieder vom Fachverband Glücksspielsucht zu. Auch sie verzeichnet in den Beratungsstellen einen Anstieg von Menschen, die den Lockdown zum Ausstieg aus der Sucht genutzt haben.
Gleichzeitig seien aber die Fälle von Überschuldung durch Internetglücksspiel gestiegen. Für Füchtenschnieder sei das auch eine Folge des neuen Glücksspielstaatsvertrages.
Ein weiterer Kritikpunkt am neuen Gesetz: Das Einzahlungslimit von 1.000 Euro. Ilona Füchtenschnieder erklärt: