
Lockdown in China durchkreuzt Covestro-Pläne
n-tv
Energieeffizienz, Elektromobilität, Windkraft und alternative Energien - Covestro sieht sich für die Zukunft bestens aufgestellt und rechnet mit einer regen Nachfrage. Doch im Augenblick lastet die Corona-Krise in China schwer auf dem Dax-Konzern. Hinzu kommen die hohen Energiepreise.
Der anhaltende Corona-Lockdown in Shanghai schlägt bei Covestro voll ins Kontor. Der Kunststoffhersteller senkte wegen der Folgen des Lockdowns sowie höherer Energie- und Rohstoffkosten seine Ziele für 2022 - trotz eines besser als erwarteten Jahresstarts. "Wir haben im ersten Quartal von einer weiterhin hohen Nachfrage profitiert", erklärte Finanzchef Thomas Toepfer. "Seit Beginn des Ukraine-Krieges sehen wir jedoch, dass die Risiken mit Blick auf unsere Energieversorgung und Lieferketten deutlich gewachsen sind."
Für 2022 erwartet Covestro nun ein operatives Ergebnis (Ebitda) zwischen 2,0 und 2,5 Milliarden Euro. Bislang hatte der Konzern mit einem Rückgang auf 2,5 bis 3,0 (Vorjahr: 3,1) Milliarden Euro gerechnet. Analysten hatten zuletzt im Schnitt 2,7 Milliarden Euro prognostiziert. Der Vorstand senkte auch die Prognose für den freien operativen Cashflow. An der Börse kamen die trüberen Aussichten nicht gut an: Covestro-Aktien fielen um bis zu sieben Prozent auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren.
Im ersten Quartal konnte Covestro dank Preiserhöhungen noch kräftig zulegen. Toepfer zufolge konnten die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise zu über 90 Prozent an die Kunden weitergeben werden. Der Umsatz schnellte um mehr als 41 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro nach oben. Das operative Ergebnis lag mit 806 (Vorjahreszeitraum: 743 Millionen) Millionen Euro im Rahmen des bisherigen Ausblicks. Covestro schnitt damit besser als von Analysten erwartet ab.