
Lkw-Fahrer kommt mit Bewährung davon
n-tv
An einem Abend im Februar verliert ein Lkw-Fahrer im fränkischen Fürth die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Sattelzug schlägt eine 180 Meter lange Schneise der Verwüstung in ein Wohngebiet. Fünf Menschen werden verletzt, Hausfassaden und 30 Autos zerstört. Jetzt fällt das Urteil gegen den Fahzeugführer, der zum Unfallzeitpunkt betrunken war.
Ein Lkw-Fahrer brettert betrunken durch Fürth, rammt Autos, demoliert Häuser und verletzt Menschen - dafür ist der 51-Jährige am Montag zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Außerdem muss er seinen Führerschein abgeben. Für eine Dauer von drei Jahren dürfe ihm keine deutsche Behörde eine neue Fahrerlaubnis ausstellen, sagte Richterin Sabine Becker-Jastrow am Montag am Amtsgericht Fürth in Bayern. Der Angeklagte habe sich unter anderem der Gefährdung des Straßenverkehrs, der fahrlässigen Körperverletzung und fahrlässigen Brandstiftung schuldig gemacht. Der Lkw-Fahrer habe an jenem Abend zunächst geglaubt, noch fahren zu können, obwohl er Alkohol getrunken habe, sagte die Richterin. Dies sei eine folgenschwere Fehlschätzung gewesen.
Der Sattelzug hatte am 8. Februar eine Schneise der Verwüstung durch eine Wohnstraße in der Großstadt nahe Nürnberg geschlagen. Fünf Verletzte, mehr als 30 demolierte Autos, beschädigte Häuser und ein Gesamtschaden von etwa 800.000 Euro waren die Folge. Die Bilder von ausgebrannten Fahrzeugen, eingedrückten Autos und verrußten Hausfassaden sorgten bundesweit für Schlagzeilen.
Die Vorwürfe hatte der 51-Jährige im Prozess zugegeben. An große Teile der fast 180 Meter langen Verwüstungsfahrt konnte er sich nach eigenen Angaben aber nicht erinnern. Aus Sicht eines Gutachters war er zur Tatzeit vermindert steuerungsfähig - wegen der mehr als zwei Promille Alkohol in seinem Blut und weil er kurz zuvor erfahren hatte, dass seine Frau wieder an Krebs erkrankt sei. Diese Auffassung teilte auch das Gericht.
