Litauens erfolgreiche Energiepolitik kann für Deutschland eine Lehre sein
Die Welt
Nord Stream 2, die umstrittene deutsch-russische Gaspipeline, wird fertiggestellt. Das ist nach der jüngsten deutsch-amerikanischen Übereinkunft klar. Die Frage ist nun, wie abhängig Deutschland in Zukunft von russischen Energielieferungen werden wird.
Auf den ersten Blick sieht die Hafenanlage in Klaipeda aus, wie viele andere Hafenanlagen in Europa auch: Container, Verladestationen und Kräne reihen sich aneinander. Doch genau hier, zwischen jenen schmucklosen Zweckbauten an der litauischen Ostseeküste, wird sichergestellt, dass nicht von einem Tag auf den anderen das Licht im Land ausgeht. Denn Russland, der größte Gasversorger der Region, hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er gewillt ist, seinen Rohstoff als Druckmittel gegen Nachbarn einzusetzen, wie etwa 2005 und 2006 im Fall der Ukraine. Seit 2014 ist im Hafen von Klaipeda Litauens LNG-Terminal in Betrieb, eine Anlage zur Annahme von verflüssigtem Erdgas – LNG steht für „Liquefied Natural Gas“. Das kleine Land mit seinen gerade mal 2,8 Millionen Einwohnern konnte mit dieser Investition, weltweit eine der ersten ihrer Art, erfolgreich die Gasmonopolstellung Moskaus im Baltikum beenden. Von einem „Durchbruch“ für Litauen und die Region sprach seinerzeit der litauische Außenminister Linas Linkevicius.More Related News