Litauen will Flüchtlinge mit Grenzzaun zu Belarus abwehren
DW
Der Minsker Machthaber Lukaschenko verhilft Flüchtlingen zu einem leichten Grenzübertritt in die Nachbarländer, um die EU zu ärgern. Nun aber ist die Geduld Litauens aufgebraucht.
Litauen hat angesichts einer stark steigenden Zahl illegal Einreisender mit dem Bau eines weiteren Drahtzauns an der Grenze zu Belarus begonnen. Nach Angaben eines Grenzschutzsprechers sollen Soldaten bei dem Kurort Druskininkai in der Nähe des Dreiländerecks zu Belarus und Polen die Barriere errichten. Die Länge dieses Grenzabschnitts betrage 30 Kilometer, sagte er in Vilnius. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat der EU wiederholt damit gedroht, als Reaktion auf die gegen Minsk verhängten Sanktionen Flüchtlinge aus Kriegsgebieten durchzulassen. Die Europäische Union hatte die Strafmaßnahmen verhängt, nachdem Belarus ein Ryanair-Flugzeug zur Landung in Minsk zwang und anschließend den an Bord sitzenden belarussischen Oppositionellen Roman Protassewitsch festnahm. Besonders stark betroffen vom Vorgehen von Belarus ist Litauen, das eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus hat. Nach offiziellen Angaben wurden bereits mehr als 1500 Menschen aufgegriffen - 37 von ihnen innerhalb von 24 Stunden, wie der Grenzschutz weiter mitteilte.More Related News