Linke wirbt für Landarztquote bei Studienplatzvergabe
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Mit besseren Chancen auf einen Medizin-Studienplatz sollen angehende Ärzte künftig in Thüringen gehalten werden. Die Abiturnote soll dabei nicht den Ausschlag geben, doch es gibt andere Kriterien.
Erfurt (dpa/th) - Mit einer Landarztquote bei der Vergabe von Medizin-Studienplätzen will die rot-rot-grüne Landesregierung dem Mangel an Haus- und Zahnärzten in ländlichen Regionen entgegentreten. Ein entsprechendes Gesetz soll der Thüringer Landtag noch vor der Sommerpause abschließend behandeln, wie die Thüringer Linke-Fraktion am Samstag mitteilte. "Wir steigern damit langfristig die Attraktivität Thüringens für junge Medizinerinnen und Mediziner, denn die Hürden für die Aufnahme eines Medizinstudiums, die oft in einem hohen Numerus Clausus bestehen, werden so nachhaltig abgebaut", erklärte der Linke-Gesundheitspolitiker Ralf Plötner.
Das Konzept sieht eine Vorabquote bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena vor. Bedingung ist, dass sich die Studierenden für mindestens zehn Jahre verpflichten, nach dem Studium dann als Haus- oder Zahnarzt in ländlichen Regionen zu praktizieren. Die Abiturnote soll bei dem Auswahlverfahren nicht gewichtet werden, "da jeder unabhängig von der Abschlussnote eine gleichwertige Zugangschance bekommen soll", hieß es in einer Mitteilung der Linke-Fraktion. Stattdessen soll es ein Punktesystem geben, in das etwa freiwilliges Engagement und vorherige Berufstätigkeit als positive Auswahlkriterien einfließen sollen.
Linke, SPD und Grüne haben im Parlament keine eigene Mehrheit. Sie sind daher auf die Opposition angewiesen, um Gesetze zu verabschieden.