Linke mahnen Vorsorgeplan für weitere Infektionswellen an
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Die Linke im sächsischen Landtag mahnt zur Vorsorge für weiteren Infektionswellen in der Corona-Pandemie. Man brauche nicht nur einen Lockerungsplan, sondern auch einen Vorsorgeplan, erklärte Fraktionschef Rico Gebhardt am Mittwoch in Dresden. "Die pandemiebedingten Einschränkungen der Freiheitsrechte und der Berufsausübung müssen schnellstmöglich beendet werden - sobald das möglich ist." Alle würden sich nach dem "Freedom Day" sehnen. Wenn kein "Lockdown-Day" mehr folgen solle, müsse man aber besonnen vorgehen.
"Der Überbietungswettbewerb um Lockerungen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir vorbereitet sein müssen, um neuerliche Maßnahmen zu vermeiden. Spätestens im Herbst besteht das Risiko einer erneuten Infektionswelle", betonte Gebhardt. Die Staatsregierung dürfe nicht noch einen Sommer "vertrödeln". "Wer Lockerungen vorschlägt, sollte gleichzeitig Vorschläge für bessere Vorsorge machen. Insbesondere muss in Sachsen die Impfquote erhöht werden." Gebhardt zufolge bleiben viele Baustellen offen. "Es fehlen Regelungen, um arme Haushalte von den pandemiebedingten Mehrkosten zu entlasten. Das gilt insbesondere für viele Solo-Selbstständige - auch und vor allem in der Kulturbranche sowie im Einzelhandel."
Die bisherige Unterstützung des Bundes für den öffentlichen Gesundheitsdienst reiche nicht aus. Zudem müsse das Gesundheitswesen anhand der Lehren aus der Pandemie umgebaut werden. Deutschland und auch Sachsen hätten große Defizite bei der schnellen Erfassung und Übermittlung von Daten, die zur Pandemiebekämpfung erforderlich sind.