
Linke im Saarland streitet über Lafontaine
n-tv
Der interne Streit der saarländischen Linken spitzt sich zu: Nachdem der Landesvorstand den Rücktritt ihres prominenten Fraktionschefs Lafontaine gefordert hat, geht nun die Fraktion mit einer eigenen Erklärung an die Öffentlichkeit. Der Vorstand habe sich "endgültig disqualifiziert".
Wenn ein Parteivorstand selbst per Pressemitteilung von einer "innerparteilichen Schlammschlacht" berichtet, spricht alles dafür, dass in den eigenen Reihen etwas im Argen liegt. Gerade wenige Monate vor einer Bundestagswahl, wenn es doch eigentlich darum gehen sollte, ebendiese Reihen geschlossen zu halten. So geschehen im Saarland, wo der Landesvorstand der Linken seine Fraktionsspitze bestehend aus Oskar Lafontaine und Astrid Schramm nicht nur dazu aufforderte, ihre Landtagsmandate zurück-, sondern gleich auch ihre Parteimitgliedschaft abzugeben. Sie seien "die treibenden Kräfte in der seit Jahren praktizierten" selbst diagnostizierten Schlammschlacht. Nun spitzt sich der Konflikt über den geforderten Parteiaustritt von Lafontaine weiter zu. Die Landtagsfraktion nahm ihren Vorsitzenden gegenüber dem Landesvorstand in Schutz und wies die Forderung zurück, wie die Zeitung "Neues Deutschland" unter Berufung auf eine auch von Lafontaine unterzeichneten Erklärung der Fraktion berichtete. Gleichzeitig kritisierte die Fraktion den Vorstand. Mit der Austrittsforderung an Lafontaine, dem die Linke "den Einzug in den Bundestag und an der Saar ihre überdurchschnittlichen Wahlergebnisse" verdanke, habe er sich "endgültig disqualifiziert". Lafontaine ist nicht nur Gründer der Linkspartei, sondern nach wie vor eines ihrer bekanntesten Gesichter.More Related News