Linke-Fraktionschefin bangt ums Überleben ihrer Partei
n-tv
Die Krise der Linkspartei gefährdet nicht weniger als deren gesamte Existenz. So drastisch formuliert es Fraktionschefin Mohamed Ali im Gespräch mit ntv. Mit Blick auf die Ukraine fordert sie eine Kurskorrektur.
Die Linkspartei befindet sich in einer sehr kritischen Situation. Neben schlechten Umfragewerten sieht sich die Partei mit schweren Vorwürfen sexueller Übergriffe konfrontiert. "Es ist für uns eine ganz entscheidende Phase", sagte Linken-Fraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali am Montag im "ntv Frühstart". "Es geht um nicht weniger als den Fortbestand unserer Partei."
Die Kritik der Bundestagsabgeordneten Martina Renner, dass in der Bundestagsfraktion ein Grundklima herrschen würde, welches Übergriffe befördere, weist Mohamed Ali zurück. Die Fraktionschefin betont, dass weder sie noch weitere Mitglieder der Bundestagsfraktion solch ein Klima wahrnehmen würden. "Ich würde mir wünschen, dass, wenn solche Vorwürfe erhoben werden, sie auch konkret benannt werden. So pauschale Dinge in den Raum zu stellen, hilft nicht weiter", sagte Mohamed Ali.
Auf die Frage, warum nach den Vorwürfen sexueller Übergriffe die Parteivorsitzende Susanne Hennig-Wellsow zurückgetreten sei und nicht die aus Hessen stammende Janine Wissler, sagt die Linken-Politikerin: "Ich hätte mir gewünscht, dass niemand zurücktritt. Weil wir in dieser Situation dringend einen guten Parteivorstand brauchen." Die Vorwürfe drehen sich vor allem um den hessischen Landesverband.