Linienrichter muss nach Becherwurf ins Krankenhaus
n-tv
Der 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga beginnt mit einem Riesen-Eklat. Das Freitagabendspiel von Mönchengladbach in Bochum wird nach einem Becherwurf abgebrochen. Die Spieler sind wütend, der Bochumer Trainer rechnet mit einer Wertung für den Gegner.
Der Schiedsrichterassistent musste ins Krankenhaus, die Spieler waren wütend: Nach dem Becherwurf-Eklat mit anschließendem Spielabbruch beim Bundesliga-Duell des VfL Bochum mit Borussia Mönchengladbach sucht die Polizei nun nach dem oder der Verantwortlichen. Die Auswertung der Bilder laufe noch, der VfL werde die Polizei bei ihren Ermittlungen tatkräftig unterstützen, teilten die Bochumer in der Nacht mit. Der Bundesligist behalte sich unter anderem "Schadenersatzansprüche vor. Denn wir gehen davon aus, dass der VfL verbandsseitig bestraft wird", heißt es in dem Statement.
Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann war am Freitagabend in der 68. Minute beim Stand von 2:0 für die Gäste von einem Bierbecher getroffen worden. Schiedsrichter Benjamin Cortus unterbrach die Partie vor 25.000 Zuschauern im Ruhrstadion zunächst und brach sie rund eine Viertelstunde später ab. "Bei einem tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen, in dem Fall den Schiedsrichter-Assistenten, ist ein Spielabbruch einfach alternativlos", sagte Cortus bei DAZN. Der Becher habe Gittelmann klar am Kopf getroffen. "Er war benommen, ist ins Krankenhaus gebracht worden und wird dort entsprechend untersucht", sagte der Hauptschiedsrichter. Florian Heft, Cortus' zweiter Assistent, habe Gittelmann ins Krankenhaus begleitet.
"In erster Linie muss man sich in aller Form für den Vorfall entschuldigen. Wir wünschen dem betroffenen Linienrichter auf diesem Wege alles Gute und dass er sich schnell erholt und da nichts zurückbleibt", sagte Sebastian Schindzielorz, der Sportdirektor des VfL Bochum. "Es ist absolut schade und traurig, dass so etwas passiert ist. Das ist nicht akzeptabel. Wir möchten uns in aller Form entschuldigen." Er warnte aber auch davor, die ganze Fanszene unter Generalverdacht zu stellen. "Es ist nicht so, dass wir die ganze Gruppe verurteilen können. Wir haben einen tollen Support gehabt in den letzten Jahren. Das ist ein Zwischenfall, der so nicht passieren darf, aber definitiv nicht repräsentativ für die Fans des VfL Bochum ist."