Lindners Absage an Italiens Schuldenfantasien
Die Welt
Italien und Frankreich hatten große Hoffnungen in die Ampel-Koalition gesetzt. Sie wollten den Stabilitätspakt der EU reformieren, um die Fiskalregeln aufzuweichen. Eine Hoffnung, die Christian Lindner in Rom enttäuscht hat. Nur ein kleines Schlupfloch stellte er in Aussicht.
Der Besuch von Christian Lindner wurde in Italien mit Spannung erwartet. Der deutsche Finanzminister reiste für ein Mittagessen mit seinem italienischen Amtskollegen Daniele Franco nach Rom, um über eine der wichtigsten Reformen zu beraten, die in der EU dieses Jahr zur Debatte steht: die des Stabilitätspakts.
Bislang teilte sich die Europäische Union in dieser Frage in zwei Lager: Das eine, angeführt von Deutschland als größte Wirtschaftsmacht des Blocks, plädierte für eine sparsame Finanzpolitik. Das andere, repräsentiert von Italien mit einer Staatsverschuldung von über 150 Prozent und Frankreich, das für eine Lockerung der Kriterien eintrat.