Lindner: Letzte Generation hat kleine Ideen, macht großen Ärger
n-tv
Christian Lindner hat nicht gerade lobende Worte für die Letzte Generation übrig. Beim FDP-Parteitag bezeichnet er die Aktionen der Protestgruppe als "physische Gewalt". Ihre Forderungen stellt er wiederum infrage.
FDP-Chef Christian Lindner hat Straßenblockaden von Klimaaktivisten scharf kritisiert. Mit Sorge sehe er auch eine gewisse Sympathie in der öffentlichen Diskussion für sogenannte Klimakleber, sagte Lindner in Berlin zum Auftakt des FDP-Bundesparteitages. Manche sagten, die Motive der Blockierer seien edel. Wer aber eine andere Politik wolle, der könne in die Politik gehen und Mehrheiten für seine Positionen erwerben. Das Blockieren von Straßen und Autobahnen sei nichts anders "als physische Gewalt", sagte Lindner. "Tempolimit und 9-Euro-Ticket, das sind ganz kleine Ideen - und dafür der große Ärger", sagte Lindner weiter. "Umgekehrt wäre besser."
Auch Bundesjustizminister und Parteikollege Marco Buschmann kritisierte die jüngsten Aktionen der Letzten Generation, geht dabei sogar einen Schritt weiter und vergleicht sie mit den Straßenprotesten von vor 100 Jahren. "In den 1920er- und 1930er-Jahren gab es in Berlin straßenschlachtartige Zustände, weil sich Menschen am linken und rechten politischen Rand selbst ermächtigt fühlten, sich über die Rechtsordnung zu stellen und die eigenen Vorstellungen mit der Faust durchzusetzen", sagte der FDP-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das darf sich nicht wiederholen."
FDP-Politiker und Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat indes ein baldiges Treffen mit der Aktivistengruppe vereinbart. Die Letzte Generation habe ihn um das Gespräch gebeten, sagte Wissing den Fernsehsendern RTL und ntv. "Das habe ich angenommen und sehe einem Austausch am 2. Mai entgegen."