
Lindner lehnt Bargeldobergrenze von 10.000 Euro ab
n-tv
Die Europäische Kommission schlägt im Sommer 2021 ein Gesetzespaket zur Geldwäschebekämpfung vor. Dazu zählt auch eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro. Finanzminister Lindner erteilt der Änderung eine klare Absage. Durchkommen könnte das Gesetz dennoch.
Bundesfinanzminister Christian Lindner von der FDP hat sich gegen eine geplante Bargeldobergrenze von 10.000 Euro in der EU ausgesprochen. "Deutschland kann einer Obergrenze für die Barzahlung nicht zustimmen", sagte Lindner am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kolleginnen und Kollegen in Brüssel. Bargeld sei auch ein Ausdruck von Privatsphäre und Datenschutz. Deswegen werde die Bundesregierung sich bei Teilen eines entsprechenden EU-Gesetzespakets gegen Geldwäsche enthalten.
Stimmen genug andere EU-Länder zu, könnte das Gesetz allerdings trotzdem durchkommen. Die Europäische Kommission hatte im Sommer 2021 ein Gesetzespaket zur Geldwäschebekämpfung vorgeschlagen. Dazu gehörte neben einer EU-weiten Grenze für Bargeldzahlungen und Beschränkungen für Kryptowährungen auch eine neue Überwachungsbehörde.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte sich für die Bargeldobergrenze starkgemacht. Der Staat dürfe sich bei der Verfolgung der organisierten Kriminalität keine Schwäche leisten, erklärte Faeser. "Menschenhandel, Drogenhandel, Geldwäsche - alle Bereiche des organisierten Verbrechens haben eines gemeinsam: das skrupellose Streben der Täter nach Gewinn und Macht", warnte sie. Der festgestellte finanzielle Schaden im Bereich der organisierten Kriminalität habe 2021 erstmalig die Milliardengrenze überschritten.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.