Lindner bringt Stahl-Chef auf die Palme
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Bundesfinanzminister Christian Lindner fordert Unternehmen auf, mehr Risiko einzugehen. Saarstahl-Chef Stefan Rauber hat dafür kein Verständnis: So könnten nur Leute reden, die keine Ahnung hätten.
Saarstahl-Chef Stefan Rauber ist auf Finanzminister Christian Lindner derzeit nicht besonders gut zu sprechen. Der Grund: Der FDP-Politiker hatte vor kurzem mehr unternehmerisches Risiko eingefordert: Die Risikoabstinenz in der Wirtschaft sei ein Problem für die Wachstumswende, so Lindner. So könnten nur Leute reden, die keine Ahnung hätten, zitiert die "FAZ" Rauber. "Da lacht doch der Bus!"
Er müsse im Saarland ein Vier-Milliarden-Euro-Projekt stemmen, bei maximaler wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit sagte Rauber mit Blick auf den Umbau hin zum Elektro- und Wasserstoffstahl. Er müsse Beschäftigten auf Betriebsversammlungen ins Auge schauen. "Lindner kann gerne mit mir schlaflose Nächte teilen."
Rauber war unter anderem Geschäftsführer der SPD im saarländischen Landtag sowie Abteilungsleiter im von der SPD geführten Wirtschaftsministerium. Sein Chef war der frühere SPD-Landeschef und spätere Bundesaußenminister Heiko Maas. 2019 wurde Rauber Geschäftsführer der landesnahen Montan-Stiftung Saar, der Eigentümerin der saarländischen Stahlindustrie. Im vergangenen Jahr übernahm er die Führung der Stahl-Holding-Saar sowie der beiden operativen Tochtergesellschaften Saarstahl und Dillinger Hütte.
In Kürze muss Deutschland die EU-Mindestlohnrichtlinie umsetzen. Für Arbeitsminister Heil ist klar, dass die Lohnuntergrenze damit auf 14 bis 15 Euro pro Stunde steigen muss. Arbeitgebervertreter Kampeter ist über diese Forderung erbost und stellt die Zusammenarbeit in der zuständigen Kommission zur Disposition.