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Lina E.: Mein letztes Wort soll Danke sein
n-tv
Bis auf persönliche Angaben hat Lina E. im Prozess gegen sie und drei weitere mutmaßliche Linksextremisten geschwiegen. Das "Letzte Wort" nutzt sie nun für eine Danksagung.
Dresden (dpa/sn) - Die als mutmaßliche Linksextremistin angeklagte Studentin Lina E. hat sich am Mittwoch am Oberlandesgericht Dresden für die Unterstützung durch Familie und Freunde bedankt. Sie wolle nichts zu dem Verfahren und den Vorwürfen sagen, erklärte die 28-Jährige und schloss in den Dank ihre Eltern, ihre "Omis", die vielen Freunde und alle Verteidigerinnen und Verteidiger ein. Sie danke auch für die vielen Besucher in der Justizvollzugsanstalt, die trotz der weiten Anreise gekommen wären. "Mein letztes Wort in diesem Prozess soll Danke sein." Die anderen Beschuldigten äußerten sich nicht mehr. Das Urteil wird am 31. Mai gesprochen.
Zuvor hatte die Verteidigung auch im letzten Plädoyer scharfe Kritik an der Generalbundesanwaltschaft (GBA) und dem Gericht geübt. Einar Aufurth, Verteidiger eines Angeklagten aus Berlin, warf der GBA vor, den gesellschaftlichen Kontext der angeklagten Taten überhaupt nicht beachtet zu haben. Sie beurteile die Taten ohne jeglichen Bezug zur gesellschaftlichen Realität. Der Anwalt verwies in diesem Zusammenhang auf rechten Terror, die Verbrechen des NSU und die vielen Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland seit 1990. Es gebe eine lange Geschichte rechter Gewalt und ein Versagen des Staates im Umgang mit dieser Gewalt.
Der Prozess am Dresdner Oberlandesgericht hatte im September 2021 unter hohen Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Neben der 28 Jahre alten Studentin Lina E. müssen sich drei Männer aus Leipzig und Berlin verantworten. Die GBA wirft ihnen vor, zwischen 2018 und 2020 Leute aus der rechten Szene in Leipzig, Wurzen und Eisenach zusammengeschlagen zu haben. Zudem sind sie wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt, als deren Kopf Lina E. gilt.