
"Lies - oder stirb!"
n-tv
"Tatort" und "Polizeiruf" locken jeden Sonntag Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor die TV-Bildschirme. Abgesehen von Fußball-Weltmeisterschaften oder -Europameisterschaften kommt an den Krimiquoten nichts anderes heran. Dabei sind die Storys längst keine plumpen 0815-Polizei-fängt-Mörder-Spielchen mehr. Stattdessen gehen die Plots in die Tiefe, sind teilweise psychologische Charakterzeichnungen, werden immer mehr zum Thriller - mal hart, mal einfühlsam, mal witzig. Allerdings laufen im Sommer Wiederholungen. Krimi- und Thrillerfans müssen sich anderweitig ihren "Stoff" besorgen. ntv.de gibt dabei Hilfestellung.
"Schreib oder stirb" von Micky Beisenherz und Sebastian Fitzek
Gibt es lustige Psychothriller? Deutschlands Thriller-Papst Sebastian Fitzek sowie Comedy-Autor und TV-Moderator Micky Beisenherz versuchen sich genau daran. Hier der Bestsellerautor, dem kein menschlicher Abgrund zu tief und zu dunkel erscheint. Dort der Mann des Wortwitzes, der beißenden Dialoge. Kann das funktionieren? Ja, absolut! "Schreib oder stirb" heißt das Werk des Duos, bei dem das von Fitzek verfasste Vorwort bereits den Weg weist: Der Autor zeigt Humor, kann über sich selbst lachen, nimmt sich auf die Schippe - und auch die deutsche Verlagsbranche.
Ein Literaturagent steht dabei im Mittelpunkt. Erfolgreich, mit Verbindungen in alle Gesellschaftsschichten: vom stinkreichen Steuerberater bis zum Liebesromane schreibenden Ex-Mafioso. Er soll das Buch eines in der Psychiatrie sitzenden Mannes schreiben und ihm einen Deal über eine Million sichern - sonst stirbt ein kleines Mädchen, das der Mann entführt und irgendwo versteckt haben will. Variante a: Der Literaturagent namens David Dollar macht es, das Mädchen wird gerettet, der Psychopath stinkreich. Das wäre aber nicht Fitzek: Ein Twist folgt auf den nächsten, eine Buchverkäuferin mit undurchsichtiger Vergangenheit wird mithilfe eines Hammers ins künstliche Koma befördert. Ihr Vater, ein Schuhmagnat, will die lebenserhaltenden Systeme kappen. Eine "Witwenschüttlerin" macht mobil. Es geht für Dollar in die Pampa, an den Müggelsee, den Scharmützelsee und auf einen Schrottplatz.