Lieferengpässe bremsen Aufschwung
ProSieben
Selbst Verpackungen werden knapp: In der Corona-Krise haben immer mehr Unternehmen Probleme mit ihren Lieferketten.
Ob Stahl, Kunststoff oder Halbleiter: Solche Rohstoffe und Vorprodukte sind für deutsche Unternehmen schwer zu bekommen. Lieferengpässe und höhere Preise belasten nahezu die gesamte Wirtschaft. 83 Prozent der Unternehmen sind nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) direkt betroffen. Die weltweiten Handelsbeziehungen seien massiv gestört, die Unternehmen treffe das mit Wucht, sagte DIHK-Außenhandelsexperte Volker Treier am Donnerstag. "Es wird gerade der Konjunkturaufschwung ausgebremst." Die Engpässe entstehen demnach, weil Produktions- und Transportkapazitäten fehlen, um eine wachsende Nachfrage zu bedienen. Knapp seien etwa weiterhin Container. Weil weniger Menschen fliegen, gebe es auch weniger Möglichkeiten, Waren im Frachtraum von Passagiermaschinen zu befördern. Gleichzeitig führen Corona-Beschränkungen zu Produktionsausfällen. Die Frachter-Havarie im Suezkanal im März verschärfte die Lage zusätzlich monatelang. "Diese Lieferkettenprobleme haben sich aufgetürmt in diesem Jahr", erklärte Treier. Die Probleme erschwerten die wirtschaftliche Erholung. Wenn es gut laufe, werde die Wirtschaft Mitte 2022 an das Vor-Krisen-Niveau anknüpfen. Der Außenhandelsverband BGA erwartet gleichwohl weiter ein Exportplus von 13 Prozent in diesem Jahr. "Wir bleiben bei unserer Prognose für das Gesamtjahr, auch wenn es zahlreiche Unsicherheiten gibt", sagte Anton Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).More Related News