Liebesbeziehung trotz Krieg - Sie Russin, er Ukrainer: "Kann mir gerade keinen Alltag mehr vorstellen!"
RTL
Anastasia ist Russin, Pasha kommt aus der Ukraine, dennoch hat er Mitleid mit den russischen Soldaten. Warum erklärt im emotionalen Interview.
Der Angriff auf die Ukraine löst weltweites Entsetzen aus, die Bilder der betroffenen Menschen vor Ort gehen durch die Nachrichten. Eine schwierige Situation auch für die vielen Ukrainer und Russen, die in Deutschland leben. Wir haben mit Anastasia und Pasha gesprochen. Sie ist Russin, er gebürtiger Ukrainer. Im Video erzählen die beiden, wie belastend der Krieg für sie ist, wie es ihren Freunden in den Kriegsgebieten geht und wovor sie jetzt die größte Angst haben.
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Anastasia Gorokhova ist russische Staatsbürgerin, lebt aber seit ihrem 3. Lebensjahr in Deutschland. Der russische Pass könnte ihr bei einer Reise in ihr Heimatland jetzt zum Verhängnis werden. "Ich hätte wirklich Angst um Nastia", sagt Pasha im Interview mit RTL. "Wenn sie mit ihrem russischen Pass nach Russland einreist." Und Anastasia ergänzt: "Weil ich nicht die Klappe halten kann!"
Während des ganzen Interviews äußert sie immer wieder herbe Kritik an Russlands Machthaber Wladimir Putin. "Die Sanktionen von Europa kommen zu spät, nach der Krim-Annexion hätte viel mehr passieren müssen", erklärt die Autorin. Genau diese Kritik könnte ihr bei einer erneuten Einreise nach Russland zum Verhängnis werden. "Wir können da jetzt nicht hinfahren. Ich habe Freunde, die ich sehr vermisse, aber das geht einfach nicht", erklärt die 35-Jährige.
Diese Bilder aus der Ukraine zeigen das ganze Grauen des Krieges.
Pasha Milmeister ist gebürtiger Ukrainer. Der Berufsmusiker hat seit 2009 einen deutschen Pass, kennt den Konflikt zwischen Russland und seinem Heimatland aber schon lange. Aus einer früheren Beziehung hat er zwei Söhne mit einer Russin. Lange vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine habe er sich gemeinsam mit der Mutter seiner Kinder dagegen entschieden, dass die Söhne russische Pässe bekommen.
"Schon damals hatte ich große Zweifel, was die russische Regierung sich noch vorstellen könnte", erklärt Pasha seine Entscheidung. "Wenn meine Kinder dann mit 18 oder 19 als russische Staatsbürger einreisen würden, würden sie gemustert und als Kanonenfutter in den Krieg eingezogen werden." So würde es aktuell vielen jungen Russen gehen, sagt der Ukrainer. "Das wollte ich meinen Kindern natürlich ersparen."
An diesem Freitag ist der Angriff Russlands kaum zwei Tage her. Anastasia ist sich dennoch sicher: "Es wird nie wieder so sein, wie davor. Das werden uns die Ukrainer nie verzeihen und sie haben recht."