"Lichterfest" als Hoffnungszeichen im Ahrtal geplant
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Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) - Als Zeichen von Zuversicht und Zusammenhalt plant die Helfervereinigung "Elektroseelsorge(r)" im flutgeschädigten Ahrtal am Samstag (30.10.) ein "Lichterfest". In dem Flusstal und an möglichst vielen anderen Orten in Deutschland sollen abends Fassaden, Mauern und Türme grün angeleuchtet werden, wie Mitorganisator Norbert van der Koelen der Deutschen Presse-Agentur mitteilt. "Wir wollen überall Zeichen der Solidarität setzen und die Bevölkerung daran erinnern, dass das Ahrtal immer noch ein Krisengebiet ist", erklärt er. Bei der Sturzflut am 14. und 15. Juli sind nach extremem Starkregen 134 Menschen getötet und Tausende Häuser zerstört oder beschädigt worden.
Der spendenfinanzierte und ehrenamtlich arbeitende Zusammenschluss "Elektroseelsorge(r)" besteht nach van der Koelens Worten aus rund 220 Elektrikern, Fernmeldetechnikern und anderen Freiwilligen aus ganz Deutschland, von denen immer welche für einige Zeit ins Ahrtal kommen. Sie brächten verschlammte und einst durchnässte Elektrogeräte wie Bohrmaschinen, Akkuschrauber, Küchenmaschinen und Heizgeräte wieder zum Laufen, auch mit Hilfe von gestrahltem, oberflächenschonenden Trockeneis.
Bislang habe das bei etwa 1800 Geräten von Flutopfern und ihren Helfern funktioniert, auch mit Hilfe von vielem gespendeten Werkzeug. "Pro Gerät ist das eine Wertschöpfung von durchschnittlich rund 100 Euro", erklärt Organisator van der Koelen, der eigentlich im nordrhein-westfälischen Kevelaer wohnt und Kaufmann ist. Die Mitglieder der "Elektroseelsorge(r)" haben ihren Sitz in drei Containern in Walporzheim, einem Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler. "Wir haben auch einen Außendienst, der in Gebäude geht", sagt van der Koelen. Auch dort werde repariert - mit noch viel größerer Wertschöpfung. Alle Arbeiten würden schriftlich und mit Fotos dokumentiert.