Libyen: Comeback der Gaddafi-Familie?
DW
Die Kinder des 2011 getöteten Diktators Muammar al-Gaddafi gewinnen einige Monate vor den Wahlen scheinbar an Popularität. Vor allem einer seiner Söhne könnte von der komplizierten politischen Lage im Land profitieren.
Gaddafi: Der Name des gestürzten libyschen Diktators tauchte dieser Tage wieder in den Schlagzeilen der libyschen Presse auf. Gemeint war allerdings nicht Muammar al-Gaddafi, der ehemalige Revolutionsführer und starke Mann des nordafrikanischen Landes, sondern sein Sohn Saadi. Dieser wurde Anfang September aus dem Gefängnis entlassen. Presseberichten zufolge verließ er das Land unmittelbar nach seiner Freilassung in Richtung Türkei.
Sieben Jahre lang war Saadi al-Gaddafi in einem Gefängnis in Tripolis inhaftiert. Verurteilt worden war er wegen Gewaltverbrechen gegen Demonstranten während des Aufstands im Jahr 2011, in dessen Verlauf das Regime seines Vaters gestürzt worden war. Auch des Mordes an dem libyschen Fußballspieler und Regimekritiker Bashir al-Rayani im Jahr 2005 war er angeklagt, von diesem Vorwurf dann aber wieder freigesprochen worden.