Liberaler Islamwissenschaftler will sich gegen Lehrverbot wehren
Die Welt
Der prominente liberale Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi darf möglicherweise nicht länger Islamlehrer ausbilden. Nun erhebt er Vorwürfe gegen die für den Islamunterricht zuständige Stiftung: Sie wolle eine aufklärerische Stimme zum Schweigen bringen.
Im Streit um seine verweigerte Lehrerlaubnis will der prominente liberale Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi notfalls vor Gericht ziehen. „Wenn es eine negative Entscheidung gibt, gehe ich juristisch dagegen vor“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Ourghi, bekannt für sein reformerisches Islamverständnis, bildet seit etwa zehn Jahren an der Pädagogischen Hochschule Freiburg (PH) Lehrer für den islamischen Religionsunterricht aus. Doch im Mai lehnte die „Stiftung Sunnitischer Schulrat“ seinen Antrag auf eine Lehrerlaubnis ab. Die offizielle Begründung laute, dass er kein ausgebildeter Religionspädagoge sei, sagte Ourghi. Doch er vermutet ideologische Gründe dahinter: Es sei bundesweit bekannt, dass er und die PH für einen liberal aufgeklärten Islam stünden. „Die Stiftung möchte diese erfolgreiche Arbeit ausradieren“, sagte Ourghi. Die Entscheidung über seine Lehrerlaubnis sei wegen ihrer politischen Brisanz nun Gutachtern übertragen worden. Vorerst könne er noch weiter unterrichten.More Related News