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Libanon nimmt Zentralbank unter der Lupe
DW
Der Libanon nimmt eine fast ein Jahr lang unterbrochene juristische Finanzprüfung wieder auf. Sie soll Licht auf die Gründe werfen, die das Land in den wirtschaftlichen und finanziellen Ruin getrieben haben.
Der libanesische Präsident Michel Aoun hat am 1. September ein Dekret unterzeichnet, um Alvarez & Marsal (A&M) 4,9 Milliarden libanesische Lira (das sind etwa 2,7 Millionen Euro) zu überweisen. A&M, eine international tätige Management-Consulting-Firma mit Sitz in New York, soll ihre gründliche juristische und fiskalische Untersuchung der libanesischen Zentralbank BDL (Banque du Libanon) wieder aufnehmen.
A&M hatte die Untersuchung im November 2020 wegen des Widerstandes der BDL und mangelnder Kooperationsbereitschaft abgebrochen, die Zentralbank hatte sich auf das Bankgeheimnis berufen. Im Dezember hatte das Parlament das Gesetz zum Bankgeheimnis, auf das sich die BDL bezog, auf Druck von Präsident Aoun aufgehoben.