LGBTQ im Libanon: Weniger Freiraum, weniger Sicherheit
DW
Die Auswirkungen der Explosion im Beiruter Hafen im Sommer vergangenen Jahres machen auch vor den Angehörigen sexueller Minderheiten nicht Halt. Ein Besuch bei der LGBTQ-Initiative "Helem" in Beirut.
Gerade einmal 600 Meter trennen das Büro von "Helem" vom Zentrum der Explosion im Beiruter Hafen, die im August vergangenen Jahres weite Teile der libanesischen Hauptstadt zerstörte. "Helem" ist ein Kürzel, zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben mehrerer arabischer Wörter. Ins Deutsche übertragen, lautet der vollständige Name: "Libanesischer Schutz(verein) für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender-Personen". Im englischen und deutschen Sprachgebrauch hat sich dafür insbesondere das Kürzel LGBTQ etabliert.
Die Zentrale des im populären Ausgehviertel Mar Mikhail residierenden Vereins wurde fast vollständig zerstört. Auch zum Zeitpunkt der Explosion hielten sich Menschen in dem Büro auf. Doch die Anwesenden hatten Glück im Unglück: Zwar wurden auch sie verletzt, allerdings niemand schwer. "Gott sei Dank kam niemand ernsthaft zu Schaden", sagt Tarek Zeidan, Geschäftsführer von Helem, im Gespräch mit der DW. Es sei eine surreale und erschütternde Szene gewesen, erinnert sich Zeidan. "Das Büro war komplett zerstört. Wir haben sämtliche Papiere und Akten verloren - vor allem aber einen sicheren Ort für die LGBTQ-Gemeinschaft."