Leverkusen demütigt desaströse Dortmunder
n-tv
Vor dem Spiel berichtet BVB-Trainer Marco Rose von zwei richtig guten Trainingswochen. Im Dortmunder Westfalenstadion sieht man davon wenig. Die Partie gegen Verfolger Bayer Leverkusen gerät zum Debakel. Auf ein Slapstick-Eigentor folgen noch vier Gegentreffer. Leverkusen jubelt und feiert.
Erst ein Slapstick-Eigentor, dann eine schlimme Demütigung - Borussia Dortmund serviert dem FC Bayern die Meisterschale auf dem Silbertablett. Der BVB verlor gegen ein spektakulär schnelles Bayer Leverkusen im Bundesliga-Topspiel niederschmetternd deutlich 2:5 (1:3) und liegt nun neun Punkte hinter dem Münchner Spitzenreiter. Der Titeltraum ist damit beinahe schon geplatzt - wie zuvor in der Champions League und im DFB-Pokal. Nach einem Eigentor von Manuel Akanji (10.), das allerdings dessen Abwehrkollege Dan-Axel Zagadou verschuldete, half am Sonntag noch Leverkusens Jeremie Frimpong (16.) ebenfalls per Eigentor aus.
Danach allerdings überrannte Bayer den besonders defensiv viel zu langsamen BVB vor 10.000 Fans gnadenlos: Der bärenstarke Florian Wirtz (20.), Robert Andrich (28.) mit einem direkten Freistoß, Jonathan Tah (53.) und Moussa Diaby (87.) trafen zum selbst in der Höhe mehr als verdienten Sieg. Bei Bayer stimmt derzeit die Chemie: Leverkusen rückte als Dritter auf fünf Punkte an Dortmund heran. Steffen Tigges (89.) traf kurz vor Schluss noch für Dortmund.
Der BVB-Hauptdarsteller Erling Haaland fehlte schmerzlich - wie in Nebenrollen auch Mats Hummels und Emre Can. Trainer Marco Rose nahm dennoch ganz gelassen im Stuhl des Regisseurs Platz. "Der Film ist noch nicht gedreht, wir können das Drehbuch mitbestimmen", hatte er gesagt - und sich sicherlich keinen Horrorfilm wie in der ersten Stunde gewünscht. Leverkusen trat brutal offensiv auf. Nach dem 3:4 im Hinspiel nach 3:2-Führung habe die gesamte Mannschaft noch eine Rechnung offen, berichtete Wirtz. Also war alles bestens bereitet für ein Spektakel zweier Teams, die Überfall-Fußball nach gegnerischem Ballverlust spielen. Und so ging es auch los: Aber anders als gedacht.