Letzte Yaghan-Muttersprachlerin gestorben
n-tv
Yaghan zählt zu den indigenen Sprachen Feuerlands, einer Inselgruppe im Süden Amerikas. Mit dem Tod von Cristina Calderón stirbt nun auch die letzte Muttersprachlerin im Alter von 93 Jahren. Einige wenige können die Sprache verstehen, doch "niemand spricht und beherrscht sie so wie ich", sagte Calderón.
Chile trauert um die letzte Muttersprachlerin der Yaghan-Ureinwohner: Cristina Calderón, die als "lebender menschlicher Schatz" galt, ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Dies teilte ihre Tochter Lidia González Calderón auf Twitter mit.
"Das ist eine traurige Nachricht für die Yaghan. Alles, was ich bei meiner Arbeit tue, wird in Deinem Namen geschehen", schrieb González Calderón, die stellvertretende Vizepräsidentin der verfassunggebenden Versammlung in Chile ist. Cristina Calderón lebte auf dem Feuerland-Archipel in der Nähe von Kap Hoorn. Nach dem Tod ihrer Schwester Úrsula hatte die chilenische Regierung sie 2009 zum "lebenden menschlichen Schatz" für den Erhalt der Kultur der Ureinwohner erklärt.
Das melodische Yaghan ist keine Schriftsprache. "Ich bin die letzte, die Yaghan spricht. Andere können es verstehen, aber niemand spricht oder beherrscht es so wie ich", hatte sie 2017 in ihrem Heimatort Villa Ukika gesagt. Die Sprache zählt zu den sogenannten "isolierten Sprachen", bei welchen sich keine Verwandtschaft zu anderen Sprachen herstellen lässt.