Letzte Chance für Laschet: Union vor Sondierung mit FDP
Frankfurter Rundschau
Armin Laschet setzt alles auf Jamaika. Sollten die Verhandlungen mit der FDP um Christian Lindner scheitern, gibt es kaum noch einen Weg zur Kanzlerschaft für den CDU-Chef.
Berlin – Armin Laschet setzt alles auf eine Karte. Obwohl die Union ihr historisch schlechtestes Wahlergebnis bei einer Bundestagswahl seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland eingefahren hat, gibt es noch einen Strohhalm zur Macht für den im Wahlkampf glücklosen Konservativen: das Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP.
Für Laschet spricht, dass er mit zwei Wahlgewinnern verhandelt. Sowohl die Grünen als auch die FDP verzeichnen deutliche Zugewinne – und somit einen impliziten Auftrag zur Teilnahme an einer künftigen Bundesregierung. Und doch steht ein kleines, aber gewichtiges Detail zwischen dem Rheinländer und seinen Ambitionen: Olaf Scholz* und seine SPD,* welche aus der Rolle des Außenseiters die Bundestagswahl für sich entscheiden konnten.
Um trotzdem ins Kanzleramt zu kommen, braucht Laschet nun mehr als nur Arithmetik. Dieser zufolge nämlich hätte eine Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP mehr Sitze im Bundestag, bessere Zustimmungswerte und vor allem einen Kandidaten an der Spitze, für den sich im Wahlkampf und auch danach deutlich mehr Deutsche in Umfragen hatten erwärmen können.