
Letzte Bundeswehrsoldaten kommen aus Afghanistan zurück
RTL
Nach dem Ende des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan sind die letzten deutschen Soldaten zurück in Deutschland. Fast 20 Jahre dauerte der Einsatz.
Fast 20 Jahre hat der Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan gedauert. Jetzt kommen die letzten Soldaten zurück nach Deutschland – auf dem niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf landen die Militärflugzeuge mit dem letzten Bundeswehr-Kontigent. Einen großen Empfang gibt es dabei aber nicht. Weder Bundeskanzlerin Angela Merkel noch die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sind vor Ort, um die Soldaten zu begrüßen. Nach 20 Jahren Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan sind nun die letzten Soldaten abgezogen worden. Am Mittwochnachmittag landen sie auf dem Luftwaffenstützpunkt in Wunstorf bei Hannover. Der Einsatz wurde am Vorabend beendet und die Soldaten sind mit vier Militärmaschinen aus dem Feldlager in Masar-i-Scharif im Norden des Landes ausgeflogen worden. Ursprünglich diente der Einsatz der Friedenssicherung Afghanistans. Letztendlich wurde er dann zum Kampfeinsatz gegen die ausländischen Talibane. Dabei verloren 59 deutsche Soldaten ihr Leben, 35 bei Anschlägen oder in Gefechten. Mehr als 12 Milliarden Euro kostete der Einsatz. Während Kramp-Karrenbauer von einem "historischen Kapitel" spricht, betrachtet Die LINKE die Zeit in Afghanistan als weniger erfolgreich: "Gemessen an Zielen wie Stabilität, dem Aufbau eines demokratischen Staates und dem Schutz der Grundrechte kann man den Einsatz nur als gescheitert bezeichnen», sagt Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow. Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages Eva Högl betont die Wichtigkeit, Afghanistan auch weiterhin im Blick zu haben: "Auch wenn der militärische Einsatz nun zu Ende gegangen ist, sollten wir uns weiter in Afghanistan engagieren, im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung, in der Bildungsarbeit oder bei der Ausbildung der Sicherheitskräfte."More Related News