
Lesestoff für regnerische Sommertage
n-tv
Bei den aktuellen Wetterverhältnissen ist es vielleicht am Strand oder Badesee eher ungemütlich. Stattdessen kann man sich mit einem Heißgetränk und ein paar Büchern einrichten. Hier kommen ein paar Leseempfehlungen aus der ntv.de-Redaktion.
Wer an Kanada denkt, hat weite Landschaften, unberührte Natur und vielleicht ein paar starke Holzfäller in endlosen Wäldern vor Augen. Das ändert sich gründlich nach der Lektüre von "Ducks. Zwei Jahre in den Ölsanden" von Kate Beaton (Leseprobe), die dafür jüngst zwei der wichtigsten US-Comicpreise erhielt. Die Comiczeichnerin, die mit Webcomics auch in Deutschland bekannt wurde, erzählt darin von ihrer Zeit in Alberta, wo auf riesigen Flächen Ölsand abgebaut wird - eine unfassbare Umweltsünde. Für Beaton jedoch war das kurz nach der Jahrtausendwende eine gute Gelegenheit, ihre Studienschulden abzubauen, weshalb es neben ihr viele andere junge Menschen aus ländlichen Gebieten Kanadas in die abgelegenen Ölsande verschlägt.
Beaton arbeitet in dieser Männerwelt nicht auf den Ölfeldern, sondern bei der Werkzeugausgabe und im Büro. Doch auch hier begegnen ihr Sexismus, frauenfeindliche Sprüche und Gewalt, dazu Einsamkeit, Alkoholismus und unterdrückte Gefühle. Jeder und jede versucht, auf beste Weise die Isolation und harte Arbeit zu kompensieren. Subtil arbeitet Beaton das komplizierte Geflecht aus lebensfeindlicher Umgebung, belastender Tätigkeit und aggressiver Stimmung heraus. Die meist kurzen Episoden ergeben zusammengesetzt ein ehrliches, aber differenziertes Bild, das vorschnelle Verurteilungen vermeidet. Stattdessen webt sie Pointen ein, die die Umstände konterkarieren. Ihre Zeichnungen sind dabei ausgereifter als in den Webstrips, die Grau- und Blautöne betonen die eher düstere Grundstimmung, die Beaton aber immer wieder aufzulockern weiß. In den USA jedenfalls hat ihr Buch für Furore gesorgt und landete auf der Liste der Lieblingsbücher von Ex-Präsident Barack Obama - als erster Comic überhaupt. (mli)
Wenn ein Debütroman direkt in die Bestsellerlisten geht, will das etwas heißen. Gelungen ist das dem Drehbuchautor Benedikt Gollhardt mit seinem Thriller "Westwall". Der spannende und nach wie vor brandaktuelle Stoff um rechte Terroristen und politische Verschwörungen wird als Mini-Serie verfilmt und Gollhardt ausgezeichnet. Nun erscheint mit "Der Pakt" sein nächster Thriller - und auch der hat definitiv das Zeug zum Bestseller.