Leopoldina: Boykott von russischem Gas "handhabbar"
n-tv
Der Konflikt mit Russland sorgt für Verunsicherung auch für die deutsche Volkswirtschaft. Wäre ein kurzfristiger Lieferstopp von russischem Gas verkraftbar? Ja, meint die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Und zwar auch ohne ein Abrücken vom Kohleausstieg bis 2030.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina geht davon aus, dass auch ein kurzfristiger Lieferstopp von russischem Gas für die deutsche Volkswirtschaft "handhabbar" wäre. Das geht aus einer Ad-hoc-Stellungnahme zu einer raschen sowie auch einer langfristigen Ersetzbarkeit von Erdgas aus Russland hervor. Klar wenden sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gegen ein Abrücken vom Kohleausstieg bis 2030.
In der Stellungnahme erörtert die Leopoldina, "auf welche Weise und wie schnell russisches Erdgas in Deutschland sowie in der gesamten Europäischen Union kurz-, mittel- und langfristig durch andere, insbesondere erneuerbare Energieträger ersetzt werden könnte". Mögliche Lösungen wären demnach die Beschaffung von Flüssiggas, das Anlegen einer robusten Reserve an Energieträgern und der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur.
Zur Vermeidung kurzfristiger Versorgungsprobleme heißt es: "Durch die unmittelbare Umsetzung eines Maßnahmenpakets könnten Engpässe vermieden und ihre wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen abgefedert werden." Mittelfristig müsse es eine Diversifizierung der Energieversorgung sowie einen Transformationspfad hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung geben.