Leipzig steht im Finale - Olmo entscheidet den Klassenkampf
DW
Auch weil Dani Olmo einen perfekten Tag erwischt, ist das Halbfinale im DFB-Pokal zwischen dem SC Freiburg und RB Leipzig früh entschieden. Jetzt peilt RB den zweiten Titel in Folge an.
Beim letzten Aufeinandertreffen von Leipzig und Freiburg im DFB-Pokal musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Es war im Finale in Berlin, die Sachsen hatten das bessere Ende nach langem, harten Kampf. Diesmal, im Halbfinale in Freiburg, war es ein ungleiches Duell. Weil Leipzig Dani Olmo hatte.
Der Spanier erzielte das 1:0 selbst (13. Minute), am 2:0 von Benjamin Henrichs (14.), am 3:0 von Dominik Szoboszlai (37.) und am 4:0 durch Christopher Nkunku (45.+1) war er jeweils direkt oder indirekt beteiligt. Nur das 5:1 von Szoboszlai in der Nachspielzeit (Foulelfmeter/90.+8) kam ohne seine Hilfe zustande. Michael Gregoritsch traf für die Freiburger zum 1:4 (75.).
Vor der Partie hatten die Kontrahenten verbale Blumen ausgetauscht. Leipzigs Sportvorstand Max Eberl lobte vor dem Anpfiff die gute Arbeit der Breisgauer; deren Trainer Christian Streich gab das Kompliment zurück, man müsse - sinngemäß - auch mit viel Geld erstmal erfolgreich sein. Streich nahm damit etwas Schärfe aus dem oft zitierten Klassenkampf zwischen Arm und Reich, zwischen Tradition und neuem Reichtum, zwischen Verein und Konzern.
Auf dem Spielfeld aber zeigte RB sehr schnell, dass viel Geld eben doch viele Tore schießen kann. Der nach längerer Verletzungspause genesene Superstar Nkunku verzog nach einem Laufduell die erste große Möglichkeit, sein Schuss verfehlte das Tor in der fünften Minute noch knapp, Dani Olmo machte es dann kurze Zeit später besser. Der Spanier, eigentlich nicht als Kopfball-Ungeheuer bekannt, schraubte sich nach einer Flanke von Marcel Halstenberg am höchsten und wuchtete den Ball mit der Stirn ins Tor.
Die Freiburger hatten sich kaum geschüttelt, da klingelte es schon wieder. Diesmal vollendete Nationalspieler Benjamin Henrichs eine Traum-Kombination mit dem Ausgangspunkt Olmo freistehend vom Elfmeterpunkt zum 2:0. Die Gäste dominierten die Begegnung in jeder Hinsicht, waren zweikampfstärker, gedankenschneller, konzentrierter im Zuspiel und in der Abwehr und konsequenter im Abschluss. Trainer Marco Rose war glücklich: "Wir sind einfach gut ins Spiel reingekommen und hatten schnell Zug zum Tor, waren effizient, haben viele Tore geschossen, hatten Wucht und Power. Es hat schon viel geklappt heute, muss man sagen."