"Lecker und Punkt": Russischer McDonald's-Nachfolger öffnet Filialen
ProSieben
Vor mehr als 30 Jahren stand die Eröffnung des ersten McDonald's in Russland für Aufbruch und Annäherung an den Westen. Infolge des Ukraine-Kriegs hat sich der US-Konzern aus dem Land zurückgezogen. Der russische Nachfolger ist auch ein Symbol für verhärtete Fronten.
"Alles schmeckt wie vorher auch, nur die Cola ist schlechter", sagt ein junger Mann. Gemeinsam mit seinen Freunden steht er am Sonntagmittag vor einer der ehemaligen McDonald's-Filialen, die im Zentrum Moskaus unter ihrem neuen, russischen Besitzer wiedereröffnet haben. Schon mehr als eine Stunde vor Einlass warten am Sonntag Hunderte Menschen vor dem Gebäude am Puschkin-Platz. Die Kette trägt jetzt den Namen "Wkusno i totschka": "Lecker und Punkt". Sie hat auch ein neues Logo: Zwei orange Striche und ein roter Kreis auf dunkelgrünem Hintergrund, es soll zwei Fritten und ein Burgerpatty darstellen.
Darüber hinaus aber soll sich möglichst wenig ändern. Die Standorte der Restaurants sind dieselben, die Mitarbeiter auch und das Menü ist fast identisch wie das von McDonald's. Lediglich der Burger "Filet-o-Fish" heißt jetzt "Fish Burger", der Hamburger "Royal" ist zum "Grand" geworden und der "Double Royal" zum "Double Grand".
Nach mehr als 30 Jahren hat McDonald's sein Russland-Geschäft als Reaktion auf den von Kremlchef Wladimir Putin begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine Anfang März zunächst vorübergehend geschlossen. Wie mehrere andere internationale Unternehmen zog sich der Fast-Food-Konzern dann später endgültig aus dem flächenmäßig größten Land der Erde zurück, wo er mit 62 000 örtlichen Mitarbeitern zuletzt zu einem der wichtigsten Arbeitgeber zählte.
Lediglich an Bahnhöfen und Flughäfen sollen einzelne Restaurants wegen besonderer Franchise-Verträge, die nicht einfach aufzukündigen sind, zunächst unter US-Logo weitergeführt werden.