Lebenslange Haft für Paris-Attentäter Abdeslam
n-tv
Im November 2015 richten islamistische Terroristen in Paris ein Massaker an. Dabei kommen 130 Menschen ums Leben. Von den zehn Attentätern lebt heute nur noch einer: Salah Abdeslam. Für seine Beteiligung an dem Anschlag erhält der 32-Jährige die Höchststrafe.
Sechseinhalb Jahre nach den islamistischen Terroranschlägen mit 130 Toten in Paris hat ein Schwurgericht den Hauptangeklagten am Abend zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Franzose Salah Abdeslam soll frühestens in 30 Jahren die Möglichkeit zu einer Verkürzung der Haftstrafe bekommen. Das ist in Frankreich die höchstmögliche Strafe. Der 32-Jährige gilt als einziger Überlebender des damaligen Terrorkommandos. Von den insgesamt 20 Angeklagten wurden 19 in allen Punkten schuldig gesprochen. Das Strafmaß reicht von zwei Jahren bis lebenslang.
Die Urteilsverkündung des Schwurgerichts im Pariser Justizpalast verzögerte sich bis in den Abend. Deshalb verzichtete der Vorsitzende Richter Jean-Louis Périès schließlich darauf, die 120 Seiten des Urteils vollständig zu verlesen. Die Angeklagten verfolgten die Begründung mit ernsten Gesichtern. Périès listete in schnellen Tempo auf, weshalb das Gericht praktisch alle Anschuldigungen für bewiesen hält.
In dem Prozess war an mehr als 140 Verhandlungstagen die Anschlagsserie vom 13. November 2015 aufgerollt worden. An jenem Abend hatten islamistische Extremisten binnen weniger Stunden 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Sie richteten Abend ein Massaker im Konzertsaal "Bataclan" an und verbreiteten ihren Terror auch in Bars und Restaurants. Zudem sprengten sich drei Selbstmordattentäter während eines Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich am Stade de France in die Luft.