
Leben an der Front: „Sie schießen, wir verstecken uns – das war‘s.“
Frankfurter Rundschau
Zwischen der Ukraine und Russland eskaliert die Situation zunehmend. Doch wie ergeht es den Menschen an der Front?
Marinka – Kein Strom, kein Wasser und Artilleriebeschuss: Das Leben an der Front des Ukraine-Konfliktes ist hart. Nur wenige Meter von der Frontlinie in der Stadt Marinka lebt Walentina Gordejewa.
Die 65-Jährige wurde zuletzt bei einem Artillerieangriff durch ein Schrapnell verletzt, wie Al Jazeera berichtet. Sie hatte noch versucht sich in einem Geschäft zu verstecken, doch das Geschoss war schneller.
Bei dem Angriff wurde die Frau an der Hand verletzt. Sie ist eine von vier Zivilistinnen und Zivilisten, die seit Donnerstag (17.02.2022) durch den Beschuss der von Russland unterstützten Separatisten verwundet wurde.
Bei dem Angriff auf die Ukraine*, wurde auch eine Schule getroffen, wie Gordejewa gegenüber Al Jazeera angab. In der 10.000 Einwohner umfassenden Stadt haben sich die meisten an die drohende Gefahr durch pro-russische Geschosse gewöhnt. In der Stadt gibt es kaum noch intakte Dächer oder Fenster.
In den vergangenen Tagen seien die Angriffe jedoch so schlimm gewesen wie seit langem nicht mehr. Es wurden Wohngebiete und sogar ein Kindergarten getroffen, wie Al Jazeera schreibt. Auch das Innenministerium der Ukraine teilte am Samstag (19.02.2022) mit, das sich der Artilleriebeschuss an der gesamten Front verstärkt habe.