
Lawrow sieht "erhebliche Hindernisse" für Verhandlungen
n-tv
China legt im Frühjahr einen vagen Plan für einen Frieden in der Ukraine vor. Später schickt Peking einen Emissär los, der vermitteln soll. Einem Medienbericht zufolge dringt dieser jedoch auf ukrainische Gebietsabtretungen. Später wird dies aus Moskau aufgegriffen. Der Chefdiplomat des Kreml erneuert die starre Haltung des Angreifers.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat sich bei einem Treffen mit dem chinesischen Sondergesandten für die Ukraine, Li Hui, skeptisch hinsichtlich eines Endes der Kämpfe in der Ukraine geäußert. Lawrow habe bei einem Gespräch der beiden in Moskau "erhebliche Hindernisse" für die Wiederaufnahme von Friedensgespräche geltend gemacht, teilte das russische Außenministerium mit. Ähnlich äußerte sich Kremlchef Wladimir Putin bei einem Telefonat mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, wie der Kreml mitteilte.
Lawrow machte demnach die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten für die Schwierigkeiten verantwortlich. Moskau sei bestrebt, eine "diplomatische Lösung für den Konflikt" zu finden. Moskaus Chefdiplomat habe China für seine "ausgewogene" Haltung in der Ukraine-Krise und die Bereitschaft gedankt, eine "positive Rolle in ihrer Beilegung" zu spielen, hieß es weiter.
Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf einen nicht näher genannten Diplomaten schrieb, soll Li Hui Europa aufgefordert haben, Russland die im Osten der Ukraine besetzten Gebiete zu "überlassen" und auf einen sofortigen Waffenstillstand drängen. Das chinesische Außenministerium reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Zeitung um eine Stellungnahme. Er läge damit auf Moskauer Linie; der Kreml fordert vor Verhandlungen von Kiew die Anerkennung der aus seiner Sicht geschaffenen territorialen Tatsachen.
