
Lauterbach will mehr Geld für Kindermedikamente ausgeben
Die Welt
Medikamentenhersteller sollen in Zukunft mehr verdienen. Damit will Gesundheitsminister Karl Lauterbach den Lieferproblemen entgegenwirken, die zurzeit vor allem Arzneimittel für Kinder treffen. Ähnliche Maßnahmen sind für Krebsmedikamente geplant.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant als Reaktion auf Lieferengpässe bei Medikamenten deutliche Änderungen bei den Preisregeln für Kinderarzneimittel. Damit solle kurzfristig gegengesteuert werden, um einen sehr viel größeren Markt als heute zu erschließen, hieß es aus Ministeriumskreisen am Montagabend. So solle für bestimmte Präparate künftig das bis zu 1,5-Fache des „Festbetrags“ von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden – also des maximalen Betrags, den sie für ein Arzneimittel bezahlen.
Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete unter Berufung auf ein Eckpunktepapier des Ministeriums, eine solche bessere Vergütung solle nicht nur kurzfristig gelten, sondern Kindermedikamente auch dauerhaft wirtschaftlich attraktiver machen. Das solle dafür sorgen, dass keine Engpässe entstehen. Für bestimmte Krebsmedikamente und Antibiotika für Erwachsene seien ähnliche Maßnahmen geplant.