
Lauterbach und Holetschek streiten über Masken
n-tv
In Bayern reicht in Bus und Bahn neuerdings die OP-Maske. Bundesgesundheitsminister Lauterbach nennt das einen "klaren Fehler". Sein bayerischer Landeskollege Holetschek kontert: Die Lockerung sei maßvoll - und der SPD-Mann solle lieber "seine eigenen Hausaufgaben machen".
Zwischen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und der bayerischen Landesregierung ist ein Streit über die Abschaffung der FPP2-Maskenpflicht entbrannt. Der SPD-Politiker twitterte zum Ende der Tragepflicht im bayerischen Nahverkehr, das sei angesichts der Corona-Sommerwelle ein klarer Fehler. "Lockern in Welle hinein wirkt unlogisch und diskreditiert den gleichzeitigen Ruf nach mehr Maßnahmen durch den Bund." Er sei sicher, dass der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek überstimmt worden sei, so der Rheinländer.
Holetschek wies die Kritik umgehend zurück. Der CSU-Politiker sprach von "maßvollen Erleichterungen bei der Maskenpflicht im bayerischen ÖPNV". Der Freistaat habe "mit am längsten von allen Bundesländern an der FFP2-Maske festgehalten", erklärte er. Holetschek verwies auf das Gutachten des Sachverständigenausschusses vom Freitag. Das habe bestätigt, dass für die Schutzwirkung einer Maske insbesondere der richtige Sitz entscheidend sei. "Wichtig ist, dass die Maskenpflicht weiter besteht und die Masken korrekt getragen werden."
In Bayern gebe es im ÖPNV nun die Wahl zwischen FFP2-Maske und medizinischer Maske. Damit bestehe "weiterhin eine gute Schutzwirkung". Der CSU-Minister sagte an Lauterbach gerichtet: "Anstatt sorgfältig abgewogene Entscheidungen der Länder zu kritisieren, sollte der Bundesgesundheitsminister die wertvolle Zeit nutzen und seine eigenen Hausaufgaben machen." Dazu gehöre insbesondere die Vorlage eines Entwurfs für ein winterfestes Infektionsschutzgesetz noch vor der Sommerpause. Lauterbach "muss liefern, damit wir gut vorbereitet in den Herbst kommen".

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