Lauterbach: "Meine Kinder haben Angst um mich"
n-tv
Corona-Leugner schickten ihm seit Beginn der Pandemie Drohungen "auf allen Wegen", sagt Bundesgesundheitsminister Lauterbach. Er stehe bereits auf mehreren Todeslisten. Der Hass, der ihm entgegenschlägt, belastet sein Privatleben - ohne Personenschützer verlässt er Haus nicht mehr.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach macht sich angesichts der Drohungen gegen ihn Sorgen um seine fünf Kinder. "Ich bin selber kein ängstlicher Mensch. Ich habe aber große Sorgen um meine Kinder. Und es tut mir natürlich weh, dass meine Kinder Angst um mich haben", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag". Eine von der Polizei zerschlagene Gruppe von Querdenkern hatte offenbar seine Entführung geplant.
Lauterbach hat vier erwachsene Kinder und eine Tochter im Teenageralter. "Ich spüre die Bedrohung leider täglich", sagte er. Häufig werde ihm Gewalt angedroht, er stehe auf diversen Todeslisten. Seine Wohnhäuser in Köln und Berlin hätten die Täter besprüht, sein Privatauto beschädigt.
Lauterbach versucht, mit der Situation "möglichst professionell" umzugehen: "Jede Gewalt- und Mordandrohung bringe ich zur Anzeige. Ich bekomme sie auf allen Wegen, per E-Mail, per Post, Drohungen werden in meine Briefkästen gelegt." Er lese die Hasspost aber nicht selbst, sondern übergebe die Schreiben an Mitarbeiter, die sie prüften. Er unterschreibe die Anzeigen dann nur. "Die Hass-Täter wollen mir Angst machen, mich einschüchtern. Das lasse ich nicht zu", sagte Lauterbach.