Lauterbach dämpft Lockerungs-Euphorie
n-tv
Die Rufe nach einer Lockerungs-Perspektive werden lauter. Die Schritte hin zu weniger Corona-Regeln beraten Bund und Länder Mitte Februar. Danach könnte es laut Plänen in Baden-Württemberg ganz schnell gehen.
In der Debatte um mögliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen haben Politiker von SPD und Grünen am Wochenende vor vorschneller Öffnung gewarnt. Bei zu frühen Lockerungen "stellen wir unseren eigenen Erfolg unnötig infrage und riskieren neue, gefährliche Infektionen und eine Verlängerung der Welle", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der "Bild am Sonntag". Aus der FDP und einigen Bundesländern kamen dagegen Forderungen nach baldigen Öffnungsschritten.
Bei der Bund-Länder-Konferenz Mitte des Monats sollten konkrete Schritte beschlossen werden, sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr der "Welt". Zuerst gehe es um die Aufhebung der 2G-Regel im Einzelhandel, außerdem müssten die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte überprüft werden. Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer wünscht sich für die Bund-Länder-Runde "kluge Ideen für Erleichterungen". Den Menschen müsse Sicherheit gegeben werden, "dass es auch wieder Lockerungen gibt", sagte sie der "Rheinischen Post". Dreyer betonte aber, dass erst der Höhepunkt der Omikron-Welle abgewartet werden müsse.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte einen Stufenplan von der Bundesregierung. "Wir sollten bei Kultur, Sport und Handel weitere Öffnungsschritte angehen, wenn die Krankenhauszahlen stabil bleiben", sagte er der "Bild am Sonntag". Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sprachen sich gegen schnelle Lockerungen aus. Kretschmann sagte am Samstag im Deutschlandfunk, Lockerungen würden "selbstverständlich kommen", wenn die Belastung des Gesundheitswesens das zulasse. Eine "Exit-Strategie" könne er sich aber "vor Ostern gar nicht vorstellen".