
Laut WWF Altlasten und Wetter Gründe für Fischsterben
n-tv
Lietzow (dpa/mv) - Nach dem massenhaften Fischsterben am Kleinen Jasmunder Bodden geht die Umweltschutzorganisation WWF von einer Vergiftung in Folge mehrerer Faktoren aus. Dabei spielten neben dem Wetter und Dünger aus der Landwirtschaft auch Abwasser-Altlasten eine Rolle. "Das Fischsterben ist vermutlich menschengemacht", erklärte am Dienstag Florian Hoffmann, Biologe im WWF-Ostseebüro in Stralsund.
"Wir gehen davon aus, dass die Fische im Kleinen Jasmunder Bodden durch eine zu hohe Konzentration von Ammonium und Nitrit im Wasser verendet sind." Dafür sprächen braune Verfärbungen an den Kiemen. Die Stoffe entstünden, wenn Nährstoffe bei Sauerstoffmangel umgewandelt werden.
In den Bodden sei bis zum Bau einer Kläranlage nach der Wende Abwasser aus umliegenden Orten unbehandelt eingeleitet worden. Über Jahre haben sich demnach Fäkalien und damit Nährstoffe am Grund angesammelt. Zusätzlich habe sich zuletzt durch viele Niederschläge und Schneeschmelze jede Menge Nährstoffe aus der Landwirtschaft und nahe gelegenen Teichen im Kleinen Jasmunder Bodden sammeln können. Eisbildung Ende vergangenen Jahres habe zu Sauerstoffmangel geführt. In der Folge seien vermutlich die giftigen Stoffe entstanden.
Nach dem Schmelzen der Eisdecke seien diese nicht mehr nachweisbar, da sie sich dann schnell zersetzten. Die Behörden hätten laut Hoffmann schneller Proben entnehmen müssen. "Wenn man das direkt gemacht hätte, dann hätte man dieses Rumstochern im Nebel nicht gehabt."
