
Lasst die Bilder hängen!
Die Welt
Was tun mit der Kunst des Nationalsozialismus? Sie muss erklärt, kontextualisiert und sogar ausgestellt werden. Sie ins Depot zu sperren, wäre falsch – auch wenn der Maler Georg Baselitz das jetzt fordert.
Die vier Elemente sind wahrscheinlich nie braver und biederer gemalt worden. Vier nackte Frauen, eine wärmt sich die Hand an einem Feuerchen, eine taucht versonnen ihre Hand in eine Schale Wasser, eine tätschelt erdverbunden ein Ährenbündel, einer weht es ein bisschen luftig in die Haare.
Gemalt wurde das Triptychon im Jahr 1937 von Adolf Ziegler, der im Nationalsozialismus eine steile Karriere machte und als Präsident der Reichskammer für bildende Künste der Motor hinter der Propagandaausstellung „Entartete Kunst“ war. Ziegler wurde gefürchtet, aber für seine Detailverliebtheit auch als „Reichsschamhaarmaler“ verspottet.