Lanxess-Aktie nach Gewinnwarnung im freien Fall
n-tv
Der Spezialchemiekonzern Lanxess sieht weiter keine durchgreifende Erholung. Kunden bauten weiter ihre Bestände ab. Neue Bestellungen kämen nur zögerlich. Das Unternehmen senkt seine Prognose deutlich. Anleger werfen die Aktien auf den Markt. Auch andere Branchentitel stehen unter Druck.
Anleger schmeißen nach der Gewinnwarnung von Lanxess die Papiere des Spezialchemiekonzerns aus ihren Depots. Die MDAX-Aktie brach um mehr als 17 Prozent ein und notierte so tief wie seit drei Jahren nicht. Im Sog ging es auch für andere Werte der Branche abwärts. Der Stoxx-Subindex verliert 1,7 Prozent und führt die Verliererliste in Europa mit weitem Abstand an. BASF, Covestro, Evonik und Wacker Chemie wurden leichter gehandelt. Die Gewinnwarnung schürt Sorgen vor weiteren Prognosesenkungen in der Chemieindustrie. Denn die von vielen Unternehmen erwartete Erholung im zweiten Halbjahr scheint auszubleiben, vor allem in China.
Lanxess hatte zudem mitgeteilt, man sehe sich beim Ertrag derzeit unter den Markterwartungen. Das operative Ergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen werde im laufenden zweiten Quartal voraussichtlich etwa 100 Millionen Euro betragen und damit unter den durchschnittlichen Markterwartungen liegen. Gründe seien die allgemeine Nachfrageschwäche und ein anhaltender Lagerabbau bei den Kunden, vor allem in der Bau-, Elektro- und Elektronikindustrie. Selbst bei sonst stabilen "konsumentennahen Produkten" seien die Anlagen nicht ausgelastet." Die Nachfragebelebung, die wir für das zweite Halbjahr erwartet haben, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar – weder in China noch in anderen für uns wichtigen Märkten", sagte Vorstandschef Matthias Zachert.
Vor diesem Hintergrund senke der Konzern die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr. Sollte es nicht zu einem Anziehen der Nachfrage kommen, rechne Lanxess nun mit einem Ebitda vor Sondereinflüssen von nur noch 600 Millionen bis 650 Millionen Euro statt bisher erwarteter 850 Millionen bis 950 Millionen Euro. Seine Quartalszahlen will Lanxess am 4. August vorlegen.