Langsam kehrt das Leben ins Ahrtal zurück
n-tv
Im Juli 2021 verwüsten starke Niederschläge Rheinland-Pfalz und NRW, Dutzende Menschen sterben. Zwei Jahre danach gibt es immer noch etliche, völlig zerstörte Häuser. Der Aufbau zieht sich. Betroffene berichten von ihrem Leben nach der Katastrophe.
Der 90 Jahre alte Franz Kluckert zieht rund zwei Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal wieder in sein Haus im Weinort Dernau ein. Noch wohnt er zusammen mit seiner Frau in einem provisorisch aufgestellten Tiny-Haus auf der anderen Seite des Flüsschens. "Es geht langsam vorwärts, ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert", sagt Kluckert, der aus Ostpreußen stammt und seit rund 40 Jahren in dem idyllischen Tal zu Hause ist.
Einige Nachbarn von Kluckert leben bereits wieder in ihren sanierten Häusern und sind mit den letzten Arbeiten beschäftigt, etwa den Vorgärten. Dazwischen hat jemand an die schlammbespritzte Fassade eines von der Flutwelle schwer beschädigten Hauses "Danke Euch" geschrieben und ein Herz daneben gemalt. Gemeint sind die zahlreichen freiwilligen Helfer. Die Besitzerin dieses Hauses sei nach der Katastrophe nicht mehr zurückgekehrt und inzwischen gestorben, berichten Nachbarn.
Bei der Flutkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli 2021 im Westen Deutschlands sind allein in Rheinland-Pfalz mindestens 136 Menschen ums Leben gekommen - davon 135 im Ahrtal und ein Mann in der Eifel. Ein Mensch wird noch vermisst. 766 wurden verletzt. Im benachbarten Nordrhein-Westfalen starben bei Hochwasser nach extremem Starkregen 49 Menschen.