Langes Rumliegen simuliert All-Aufenthalt
n-tv
Der menschliche Körper ist für den Aufenthalt im All nur bedingt geeignet. In der Schwerelosigkeit wird die Sehkraft schlechter, Muskeln und Knochen bauen ab. Um herauszufinden, was man dagegen tun kann, müssen die Teilnehmer einer DLR-Studie lange liegen und unbedingt aufessen. Und Kissen sind verboten.
Es ist sehr ruhig im "Envihab", einer futuristisch anmutenden Forschungseinrichtung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Nur ab und zu hört man ein sonores Brummen, mal geht jemand über den Flur. Die Ruhe ist insofern nicht überraschend, als dass an diesem Ort gerade eine Studie läuft, die im Kern darauf basiert, dass Menschen ruhen. Im Bett. 30 Tage lang. Was zunächst wie ein Traum für passionierte Faulenzer klingt, ist ein nicht zu unterschätzendes Experiment mit strengen Regeln. Das DLR erforscht im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde NASA, wie sich Schwerelosigkeit auf den Körper auswirkt - und was man gegen die unschönen Nebenwirkungen tun kann.
Im All bauen Muskeln und Knochen ab, selbst die Sehkraft lässt nach. Und diesem Zustand kommt man nahe, wenn man einfach nicht mehr aus dem Bett aufsteht. "Es wäre natürlich einfacher, wenn wir direkt Astronauten im All untersuchen könnten. Dafür gibt es aber zu wenige Astronauten und zu wenig Zeit auf den Missionen", sagt Edwin Mulder, Leiter der Bettruhestudien. Also brauche es Modelle, mit denen die Bedingungen im All simulierbar seien. "Und das beste Modell, das wir körperlich und physikalisch gefunden haben, ist: Bettruhe." Astronauten seien "mechanisch inaktiv". Sie schweben und müssen daher nicht viel Kraft für Bewegung aufwenden.
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